Julian Hesse musste im Ohlendorf Stadion im Heidewald am vergangenen Samstag mal einen ungewohnten Platz einnehmen. Der Trainer des FC Gütersloh verfolgte das Spiel gegen den 1. FC Bocholt aufgrund einer Rotsperre aus der Sprecherkabine. Auf seine Assistenten Andre Kording und Matthias Haeder war jedoch Verlass.
Die beiden Co-Trainer übernahmen an der Seitenlinie für Hesse und coachten den FCG zu einem knappen 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Bocholt. "Verdient", befand Kording nach der Partie, wenngleich seine Mannschaft besonders in der ersten Halbzeit phasenweise auch "brutal leiden" musste.
"Wir haben auch gegen den Tabellenzweiten gespielt, da gehören solche Phase im Spiel dazu", betonte der Assistent. "Das haben die Jungs mit Bravour gemeistert, wir hatten sogar noch die ein oder andere Tormöglichkeit." So sei es im ersten Durchgang ein "sehr unterhaltsames Spiel für die Zuschauer gewesen".
Umstellungen zeigen Wirkung
In der Kabine reagierte Gütersloh dann mit taktischen Umstellungen, die fruchteten. "Die beiden Außenstürmer haben die Seiten getauscht, wir haben das Anlaufen etwas verändert und standen in der Kette ein bisschen breiter, weil wir in der ersten Halbzeit Probleme mit den Diagonalbällen von Bocholt hatten", ging Kording ins Detail und lobte: "Wir haben top verteidigt in der zweiten Halbzeit und auch super Chancen gehabt." Aleksandar Kandic und Eduard Probst ließen die Führung zunächst noch liegen, die Kandic dann in der 73. Minute "folgerichtig" doch erzielte.
Kevin Freiberger fing einen schwachen Pass in der gegnerischen Hälfte ab. Über zwei Stationen fand die Kugel Kandic, der im Strafraum verwertete. "Mit seinen 20 Jahren da die Ruhe zu bewahren und den Ball einzuschieben, das war top", lobte Kording. Anschließend folgten Chancen auf das 2:0, aber auch ein Pfostentreffer und ein möglicher Elfmeter auf der Gegenseite, den Bocholt nicht zugesprochen bekam. So brachte der Aufsteiger das 1:0 über die Zeit.
"Wir sind happy, dass wir jetzt 36 Punkte haben und freuen uns jetzt, ein bisschen durchatmen zu können, bevor wir nächste Woche nach Düren fahren und hoffentlich die nächsten drei Punkte einfahren", blickte Kording bereits auf das Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr) voraus.
Wenn das dann reichen sollte, dann haben wir alle einen Riesenjob hier beim FC Gütersloh gemacht.
Andre Kording über das mögliche Erreichen der 40-Punkte-Marke
Der Klassenerhalt rückt für den FCG damit immer näher. Auf Platz zwölf liegend beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsränge schon neun Zähler. "Wir brauchen so viele Punkte, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist, dass wir absteigen", trat Kording auf die Bremse. "Ich glaube, bisher war es so, dass 40 Punkte gereicht haben. Daher brauchen wir erstmal noch vier Punkte, um die magische 40 zu erzielen. Wenn das dann reichen sollte, dann haben wir alle einen Riesenjob hier beim FC Gütersloh gemacht, indem wir den Verein in der Regionalliga gehalten haben."